Es macht den Eindruck, dass es den deutschen Aktienmarkt eigentlich nach oben zieht, aber die Anleger zaudern…
Ein Angriff auf das Allzeithoch oder gar neue Höchstkurse beim DAX trotz Industrierezession? Schwer vorstellbar. Dennoch: Der deutsche Leitindex bleibt robust. Für eine Rekordjagd wäre es aber sehr hilfreich, wenn der Trend im Verarbeitenden Gewerbe bald dreht.
Marktanalsyse
Gold: Nach starkem Comeback weiter attraktiv
Nach dem Ausbruch der Bankenkrise hat Gold hohe Kurszuwächse erzielt und diese bislang im Rahmen einer Seitwärtskonsolidierung weitgehend verteidigt. Die Zentralbanken sind jetzt in der Klemme. Gold könnte der Profiteur dieses Szenarios sein, erst recht, wenn die Turbulenzen im Finanzsektor erneut aufflammen, was durchaus möglich ist.
DAX: Angst vor einem blutleeren Aufschwung
Die jüngste Entwicklung der Einkaufsmanagerindizes zeigt die Gefahr auf, dass die europäische Industrie, gepeinigt von hohen Energiepreisen und belastet von einer vergleichsweise schwachen Binnennachfrage, im internationalen Vergleich weiter abgehängt wird, und dass der Industrieaufschwung blutleer bleibt…
Öl: relativ entspannte Lage
die Bären kapitulieren langsam / Indexkommentar zum Value-Stars-Deutschland-Zertifikat
Die Wiederbelebung der chinesischen Wirtschaft dürfte die Ölnachfrage erhöhen, aber neue Engpässe zeichnen sich nicht ab – auch weil die russische Ölausfuhr höher als erwartet ist. Auch für 2024 sieht die EIA einen moderaten Angebotsüberschuss am Markt, das spricht tendenziell für stabile oder leicht fallende Ölpreise. Also: Aktuell keine neue Krise in Sicht!
Marktausblick 2023
Nach einer massiven Korrektur sind die Märkte im Schlussquartal 2022 auf einen Erholungskurs eingeschert. Der Haupttreiber war dabei die Hoffnung, dass die Wirtschaft im aktuellen Jahr nicht in eine tiefe Rezession abgleitet, sondern dass stattdessen ein „Soft Landing“ gelingt. Wir sehen durchaus Chancen, dass dieses für die Börsen vorteilhaftere Szenario eintritt.
DAX: Soft Landing möglich?
In Summe scheint es möglich, dass der europäischen Wirtschaft in den nächsten Quartalen ein Soft Landing gelingt. Dafür ist vielleicht auch etwas Glück nötig, nämlich ein milder Winter in Westeuropa, der mutmaßlich ein erneuts Aufflammen der Energiekrise verhindern würde. In diesem Fall könnte der DAX nach einer Konsolidierungspause durchaus weiter klettern.
DAX: Winterrezession fast sicher
Nach der kräftigen Erholung dürfte der DAX in naher Zukunft erst einmal einen Abwehrkampf führen. Weiter steigende Kurse sind ohne Aussicht auf eine wirtschaftliche Trendwende eher unwahrscheinlich. Und die jüngsten Daten der Industrie-Einkaufsmanager zeigen zumindest einen intakten Abwärtstrend. Die Hoffnung bleibt, dass die Entspannung beim europäischen Gaspreis trotzdem perspektivisch die Wachstumskräfte wieder entfacht.
Öl und Gas: Cui bono?
Die Nord-Stream-Lecks haben die Verunsicherung am Energiemarkt zumindest kurzfristig geschürt, obwohl die Versorgungslage eigentlich im Moment nicht kritisch ist. Aber mit dem Ereignis rückt die Anfälligkeit der Energieinfrastruktur, und hier vor allem die Seeleitungen, in den Blickpunkt. Ein Anschlag auf andere wichtige Transportverbindungen könnte Panik schüren. Fazit: In Kriegszeiten ist und bleibt die Unsicherheit groß, was am Markt mit Risikoaufschlägen quittiert wird.
Euro: Indikator der Krisenangst
Der Euro bewegt sich in einem steilen Abwärtstrend zum US-Dollar. Die Zinsdifferenzen sprechen eigentlich dafür, dass er sich bald fangen sollte – wären da nicht die großen Krisensorgen in Europa. Diese können durchaus dazu führen, dass der Euro deutlich unter die Parität fällt. Für den Aktienmarkt ist das nicht nur negativ: Aktien werden für Anleger aus dem Dollarraum billiger – und die Exportgeschäfte werden stimuliert…
DAX: Keine Entwarnung
Noch befindet sich vor allem die europäische Industrie in einem Abschwung. Sollte sich das fortsetzen, scheint eine nachhaltige Trendwende an den Börsen eher unwahrscheinlich. Doch es gibt zumindest einen Hoffnungsschimmer, dass der U-Turn gelingen kann, denn bei den Inputkosten, die die Stimmung stark belastet haben, zeichnet sich immer deutlicher eine Entspannung ab. Ob damit die Wachstumswende im zweiten Halbjahr gelingen kann, bleibt noch abzuwarten.