AKTUELLES

Marktanalsyse

Klaus Hinkel
Vorstand der HINKEL & Cie. Vermögensverwaltung AG

DAX: Die Hoffnung stirbt zuletzt

– Investment-Barometer: Seitwärtstendenz denkbar
– Informationen zum Value-Stars-Deutschland-Index-Zertifikat


Liebe Leserin, lieber Leser,

das Analysten-Team des Anlegerbriefs berät uns bei der Titelauswahl von Value Perlen des  Value Stars Deutschland Index. Dieser Index ist über das outperformance Value Star Deutschland-Zertifikat mit einer kumulierten Performance seit Emission im Dezember 2013 von + 174,2 % versus DAX 69,9 % (Stand 31.05.2023) erwerbbar.
Auf das Jahr heruntergebrochen stellt diese Entwicklung im Index-Zertifikat eine jährliche Rendite von 11,7 % p.a. in den letzen neun Jahren dar. Der DAX kam im gleichen Zeitraum nur auf eine Rendite von 5,8 % p.a.

Zudem erstellt der Chefredakteur des Anlegerbriefs, Dr. Adam Jakubowski, Berichte zu aktuellen Marktgeschehnissen und Marktanalysen, die wir Ihnen Dank seiner freundlichen Unterstützung gerne unterbreiten:

Rückblick

Die DAX-Rally der letzten acht Monate, mit der der deutsche Leitindex den Dow Jones Industrial Index um mehr als 15 Prozentpunkte abgehängt hat, zählt sicherlich zu den erstaunlichsten Phänomenen der jüngeren Börsengeschichte. Über lange Zeit ist das hiesige Kursbarometer der Blue Chips dem US-Pendant nur mühsam hinterhergehechelt, jetzt rennt es mit einem Mal vorneweg. Allerdings muss das etwas relativiert werden, denn die deutschen TopKonzerne haben damit nur einen Teil ihrer Underperformance der Vorjahre wettgemacht – auf Fünfjahresbasis liegt der Dow immer noch 10 Prozentpunkte vorne. Ausgelöst wurde die Erleichterungsrally durch den Umstand, dass die schlimmsten Befürchtungen für die deutsche Wirtschaft nicht eingetreten sind, da sich die Lage am europäischen Energiemarkt seit dem letzten Herbst deutlich entspannt hat.

Der Dutch TTF Natural Gas Futures ist zuletzt erstmals seit September 2021 wieder unter 25 Euro gefallen und hat sich seit dem Peak im August letzten Jahres um mehr als 90 % reduziert. Leider ist das aber auch ein Spiegelbild einer schwachen Nachfrage, die aus einer rückläufigen Wirtschaftsdynamik resultiert, insbesondere in Deutschland. Vor allem die Industrie leidet aktuell, und die Hoffnung auf Besserung im zweiten Halbjahr ist im Moment doch ziemlich vage (siehe S. 2). Das zeigt aber auch, dass der DAX nach der deutlichen Erweiterung von 30 auf 40 Werte im Jahr 2021 inzwischen diversifizierter und, anders als früher, kein richtig Industrie-lastiger Index mehr ist.

Ob sich die Unternehmen von einer möglicherweise noch länger mauen Stimmung in Teilen der Wirtschaft nach dem Aufholen ihrer Performancelücke aber nachhaltig abkoppeln können, ist zumindest fraglich. Wenigstens kommt keine neue Belastung durch einen Zahlungsausfall der USA hinzu, mit einem Last-Minute-Kompromiss wurde bis zum Jahr 2025 Luft geschaffen.

 

Nun wünsche ich Ihnen viel Spaß beim Lesen.
Ihr Klaus Hinkel

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