Klaus Hinkel
Vorstand der HINKEL & Cie. Vermögensverwaltung AG
Öl: Es ist noch nicht vorbei
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Investment-Barometer
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Informationen zum Value-Stars-Deutschland-Index-Zertifikat
Liebe Leserin, lieber Leser,
das Analysten-Team des Anlegerbriefs berät uns bei der Titelauswahl von Value Perlen des Value Stars Deutschland Index. Dieser Index ist über das outperformance Value Star Deutschland-Zertifikat mit einer kumulierten Performance seit Emission im Dezember 2013 von + 212,7% versus DAX 48,6% (Stand 30.04.2022) erwerbbar.
Auf das Jahr heruntergebrochen stellt diese Entwicklung im Index-Zertifikat eine jährliche Rendite von 14,6% p.a. dar. Der DAX kam im gleichen Zeitraum nur auf eine Rendite von 4,9% p.a.
Zudem erstellt der Chefredakteur des Anlegerbriefs, Dr. Adam Jakubowski, Berichte zu aktuellen Marktgeschehnissen und Marktanalysen, die wir Ihnen Dank seiner freundlichen Unterstützung gerne unterbreiten:
Rückblick
Es ist eine diffuse Lage an den Märkten. Einerseits laufen Nachrichten über den Ticker, die so bedrohlich wirken, dass einem die Lust am Investieren komplett vergehen kann. Vertreter der russischen Regierung faseln immer mal wieder von der Gefahr eines Atomkriegs, mutmaßlich um dem Westen zu signalisieren, dass bei einer zu großen Unterstützung der Ukraine der Super-GAU droht. In diese Schublade gehört auch die Androhung gezielter Vergeltungsschläge gegen die Lieferanten von militärischem Material – auch hier schlummert Eskalationspotenzial. Eine Eskalationsstufe darunter bewegt sich der Stopp möglicher Gaslieferungen. Polen und Bulgarien wurden von Russland jetzt abgeklemmt, allerdings wollte sich Polen ohnehin bis Ende des Jahres neu orientieren. Bulgarien wiederum hat die russischen Zahlungsmo-dalitäten abgelehnt. Beide Länder sind von nicht so großer Bedeutung für Gazprom, allerdings kann die Vorgehensweise durchaus als Drohgebärde gegenüber Deutschland verstanden werden. Hierzulande wird intensiv über Waffenlieferungen an die Ukraine debattiert, und da passt eine solche Drohung gut zur üblichen Kreml-Strategie.
Ohne Zweifel würde ein Gasstopp in Deutschland großen Schaden in der Wirtschaft anrichten. Hört man sich aber in der Wirtschaft um, so hat man fast das Gefühl, dass trotz dieser Katastrophenmeldung so etwas wie „business as usual“ läuft. Da man die politische Großwetterlage und deren Auswirkungen ohnehin nicht beeinflussen kann, wird erst mal so normal wie möglich weitergemacht. Dazu passt auch die Berichtssaison für das erste Quartal, die ebenfalls „normal gut“ verläuft. Im S&P 500 liegen bisher 80% der gemeldeten Gewinne über den Erwartungen, im STOXX 600 sind es immerhin 62%. Das wäre eigentlich ein guter Grund für eine Kurserholung – wäre da nicht das Katastrophenpotenzial der politischen Lage.
Nun wünsche ich Ihnen viel Spaß beim Lesen.
Ihr Klaus Hinkel