AKTUELLES

Marktanalsyse

Klaus Hinkel
Vorstand der HINKEL & Cie. Vermögensverwaltung AG

DAX: Keine Entwarnung

Investment-Barometer


Liebe Leserin, lieber Leser,

das Analysten-Team des Anlegerbriefs berät uns bei der Titelauswahl von Value Perlen des  Value Stars Deutschland Index. Dieser Index ist über das outperformance Value Star Deutschland-Zertifikat mit einer kumulierten Performance seit Emission im Dezember 2013 von + 183,3% versus DAX 42,1% (Stand 31.07.2022) erwerbbar.
Auf das Jahr heruntergebrochen stellt diese Entwicklung im Index-Zertifikat eine jährliche Rendite von 12,9% p.a. dar. Der DAX kam im gleichen Zeitraum nur auf eine Rendite von 4,2% p.a.

Zudem erstellt der Chefredakteur des Anlegerbriefs, Dr. Adam Jakubowski, Berichte zu aktuellen Marktgeschehnissen und Marktanalysen, die wir Ihnen Dank seiner freundlichen Unterstützung gerne unterbreiten:

Rückblick

während unserer Sommerpause ist realwirtschaftlich nichts wirklich Überraschendes passiert. Europa ächzt nach wie vor unter hohen Energie- und Materialpreisen und versucht weiterhin mit den unsicheren Perspektiven, die aus dem Ukrainekrieg resultieren, zurecht zu kommen. Die Folge ist ein fortgesetzter Abschwung der Industrie, für die die Einkaufsmanagerindizes zuletzt eine Schrumpfung der Aktivitäten angezeigt haben. Zumindest aber ist das BIP in der Eurozone zuletzt noch gewachsen – anders als in den USA, wo nach einem starken Jahr 2021 nun zwei Quartale mit negativen Wachstumsraten aufgetreten sind. Das ist per definitionem eine technische Rezession. Ob daraus eine längere Zeitspanne mit einer geringen oder rückläufigen Dynamik wird, dürfte auch von den Zentralbanken abhängen. Die FED geht bislang unbeirrt mit großer Schärfe gegen die hohe Inflation vor. Ende Juli wurden die Zinsen zum zweiten Mal in Folge um 75 Basispunkte auf jetzt 2,25 bis 2,5% angehoben, und auch für die Septembersitzung ist ein Schritt in dieser Größenordnung denkbar. Die EZB agiert deutlich vorsichtiger, hat mit einer Anhebung des Leitsatzes um 50 Basispunkte auf 0,5% und mit einer Abschaffung der Negativzinsen für Einlagen ebenfalls die Wende eingeleitet. Für Aktien ist die Nachrichtenlage damit eigentlich nicht besonders erfreulich, und trotzdem ist den Indizes im Juli eine Stabilisierung mit per Saldo moderaten Kursgewinnen gelungen. Diese ist aus unserer Sicht gerade darauf zurückzuführen, dass es in den letzten Wochen realwirtschaftlich keine neuen negativen Überraschungen gegeben hat, weswegen einige der vielen Investoren, die zuletzt sehr pessimistisch waren, in den Markt zurückgekehrt sind. Ob das fortgesetzt werden kann, bleibt abzuwarten, es wäre aber nicht das erste Mal, dass die Kurse an der börsensprichwörtlichen „Mauer der Angst“ nach oben klettern.

Nun wünsche ich Ihnen viel Spaß beim Lesen.
Ihr Klaus Hinkel

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