AKTUELLES

Marktanalsyse

Klaus Hinkel
Vorstand der HINKEL & Cie. Vermögensverwaltung AG

DAX: Angst vor einem blutleeren Aufschwung

  • Investment-Barometer: Konsolidierung läuft weiter

  • Informationen zum Value-Stars-Deutschland-Index-Zertifikat


Liebe Leserin, lieber Leser,

das Analysten-Team des Anlegerbriefs berät uns bei der Titelauswahl von Value Perlen des  Value Stars Deutschland Index. Dieser Index ist über das outperformance Value Star Deutschland-Zertifikat mit einer kumulierten Performance seit Emission im Dezember 2013 von + 183,3 % versus DAX 61,9 % (Stand 28.02.2023) erwerbbar.

Auf das Jahr heruntergebrochen stellt diese Entwicklung im Index-Zertifikat eine jährliche Rendite von 12,0 % p.a. in den letzen neun Jahren dar. Der DAX kam im gleichen Zeitraum nur auf eine Rendite von 5,4 % p.a.

Zudem erstellt der Chefredakteur des Anlegerbriefs, Dr. Adam Jakubowski, Berichte zu aktuellen Marktgeschehnissen und Marktanalysen, die wir Ihnen Dank seiner freundlichen Unterstützung gerne unterbreiten:

Rückblick

Das Schicksal des jüngsten Aktienaufschwungs, der im Februar deutlich ins Stocken geraten ist, könnte an der Inflationsfront entschieden werden – und da sieht es im Moment nicht besonders gut aus. Im Januar hatte sich der Abwärtstrend bei der Preissteigerungsrate in den USA schon unerwartet deutlich abgeschwächt, es gab nur einen geringfügigen Abschlag von 6,5 auf 6,4 %. Und die ersten Daten aus Deutschland für den Februar sehen noch schlechter aus, hierzulande stagnierte der Zuwachs zum Vorjahr bei 8,7 % – Analysten hatten hingegen im Konsens mit einem Rückgang auf 8,5 % gerechnet. Das könnte einen Hinweis darauf darstellen, dass sich die Inflation in der Volkswirtschaft vorerst festgefressen hat, die berüchtigte und von Zentralbankern gefürchtete Lohn-Preisspirale könnte in Gang gesetzt worden sein: Höhere Preise führen zu deutlich höheren Lohnforderungen (bis zu zweistelligen Raten aktuell), was wiederum die Kosten der Unternehmen deutlich erhöht, die das auf die Preise überwälzen – und die nächste Runde der Forderungsinflation auslösen.

Dieses Albtraumszenario kann in der Regel nur mit relativ hohen Zinsen unterbunden werden, die die Nachfrage schwächen und die Preisüberwälzungsmacht der Unternehmen beschneiden. Dieser Prozess geht kaum ohne eine Rezession vonstatten. Noch ist das aber keine ausgemachte Sache, denn es gibt auch Bereiche, die in den nächsten Monaten für Entlastung an der Preisfront sorgen werden.

Vor allem im Bereich der Energie-, Rohstoff- und Materialkosten hat sich die Lage entspannt, was in Relation zu hohen Vorjahreswerten die Inflation in den nächsten Monaten drücken wird. Ob das ausreicht, um die Spirale abzuwürgen, bleibt abzuwarten. Sollten die Zentralbanken die Zügel nochmals stark straffen müssen, würde das die Chancen auf eine Fortsetzung des Aktienaufschwungs erheblich schmälern.

Nun wünsche ich Ihnen viel Spaß beim Lesen.
Ihr Klaus Hinkel

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