AKTUELLES

Marktanalsyse

Klaus Hinkel
Vorstand der HINKEL & Cie. Vermögensverwaltung AG

DAX: Immun gegen Dauerstagnation?

Investment-Barometer: Götterdämmerung?


Liebe Leserin, lieber Leser,

das Analysten-Team des Anlegerbriefs berät uns bei der Titelauswahl von Value Perlen des  Value Stars Deutschland Index. Dieser Index ist über das outperformance Value Star Deutschland-Zertifikat mit einer kumulierten Performance seit Emission im Dezember 2013 von +122,0 % versus DAX +129,1 % (Stand 31.01.2025) erwerbbar.

Zudem erstellt der Chefredakteur des Anlegerbriefs, Dr. Adam Jakubowski, Berichte zu aktuellen Marktgeschehnissen und Marktanalysen, die wir Ihnen Dank seiner freundlichen Unterstützung gerne unterbreiten:

Rückblick

Der Montag war ein denkwürdiger Tag an der Börse: Während der Dow Jones Industrial um rund 0,7 % zugelegt hat, ist die Nasdaq mit einem Minus von -3,1% kräftig unter die Räder gekommen. Eine so große Differenz zwischen den beiden Indexklassikern ist selten und daher beachtenswert. Die Ursache für die Divergenz lag in China, wo ein Startup mit recht überschaubaren Investitionen im einstelligen Millionenbereich einen ordentlichen KI-Chatbot hergestellt hat. Diese kommt an die führenden Lösungen zwar nicht heran, aber der Schock für die Anleger war, dass mit relativ wenig alter Hardware überhaupt so ein Produkt erzeugt werden kann – wenn denn die Verlautbarungen aus China so eins zu eins stimmen. Denn das hieße womöglich, dass die künstliche Intelligenz künftig mit deutlich geringeren Investitionen als bislang vermutet vorangetrieben werden kann. Die Antwort an der Börse ist deutlich ausgefallen, vor allem bei dem Chiphersteller Nvidia, der ein besonders großer Profiteur des KI-Booms ist und dessen Aktie an einem Tag 17 % verloren hat, was einer Reduktion der Marktkapitalisierung von fast 600 Mrd. US-Dollar entspricht. Aber auch hierzulande waren die Schockwellen zu spüren. Der Halbleiterhersteller SUSS Microtec und Siemens Energy, die beide als Profiteure der KI-Investitionswelle gelten, haben am Wochenanfang ein Minus von 9,1 % bzw. 19,9 % eingefahren. Im Anschluss gab es zwar den obligatorischen Pullback, dennoch ist eine gewisse Verunsicherung geblieben. Das zeigt, dass das Eis bei den Growth-Werten dünn geworden ist, was angesichts eines Konsens-KGV25 von 40 (Nvidia) oder knapp 70 (Siemens Energy) nicht überrascht. Der Montag könnte daher einen Startpunkt bei der überfälligen Sektorrotation markiert haben, wovon auch deutsche Zykliker und Nebenwerte profitieren würden, falls sich die Konjunktur hierzulande zumindest etwas belebt.

Nun wünsche ich Ihnen viel Spaß beim Lesen.
Ihr Klaus Hinkel

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