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Generalmajor a. D., Wolf-Joachim Clauß, der letzte Kommandeur der 7. Panzerdivision in Düsseldorf, sprach anlässlich des Frühjahrsempfangs der Vermögensverwaltung Hinkel & Cie. über Grundzüge deutscher Sicherheits- und Verteidigungspolitik.

Deutschland muss mehr für seine Armee ausgeben. Das ist eine der zentralen Aussagen von Wolf-Joachim Clauß, Generalmajor außer Dienst und letzter Kommandeur der 7. Panzerdivision, die ihren Stab in der einstigen Düsseldorfer Reitzensteinkaserne hatte. „Es geht nicht darum, wie oft gefordert, blind den Verteidigungsetat auf zwei Prozent des Bruttoinlandsproduktes nahezu zu verdoppeln. Aber wir brauchen eine Bereitschaft, mehr für die Sicherheit Deutschlands auszugeben“, sagte der frühere ranghohe Offizier am Mittwoch im Brauhaus Uerige bei einer Veranstaltung der Vermögensverwaltung Hinkel & Cie. Er schlägt eine schrittweise Anhebung von 1,2 auf etwa 1,7 oder 1,8 Prozent vor. Durch die Friedensdividende seit dem Ende des Kalten Krieges sei die Bundeswehr stark verkleinert und auch mit Blick auf das Material ausgeblutet worden. „Die Nachrichten in den Tageszeitungen, dass kein Flugzeug mehr fliegt, müssen uns wachrütteln“, sagt Clauß.

Der General a.D. beobachtet mit Sorge eine Entfremdung der Deutschen von allem Militärischen. „Die Sicherheit wird heute in der Bevölkerung als gegebenes Gut angesehen, was ein großer Fehler ist“, sagte Clauß. Nach dem Kalten Krieg habe man geglaubt, Deutschland habe eine zehnjährige Wartezeit, um sich für eine größere Bedrohung zu rüsten. „Die Krimkrise 2014 hat spätestens gezeigt, dass wir nicht in einer so komfortablen Lage sind“, sagte Clauß.

Bei Rüstungsaufträgen würden die Firmen in Fragen der Technologie heute große Versprechungen machen. Fraglich sei, ob diese in der Realität dann zu halten seien.

Keinen Zweifel ließ Clauß an der Verlässlichkeit der Bündnistreue der Vereinigten Staaten. „Wir sind angewiesen auf die USA, auch wegen der nuklearen Komponente“, sagte Clauß. Das könne Europa alleine nicht stemmen. Gleichzeitig lobte der frühere Generalmajor die Bemühungen, auch in Europa eigenständige Verteidigungsstrukturen zu schaffen. Er lobte das Programm PESCO, bei dem 23 von 28 EU-Staaten  sich in der gemeinsamen Sicherheits- und Verteidigungspolitik besonders engagieren wollen. „Dies kann zum Beispiel eine Synchronisierung der nationalen Streitkräftestrukturen oder die Durchführung gemeinsamer Rüstungsprojekte bedeuten“, sagte Clauß.

Wolf-Joachim Clauß trat 1970 als Zeitsoldat in das deutsche Heer ein, durchlief diverse Führungspositionen wie Kompanie- und Divisionskommandeur und war zuletzt als Amtschef im Range eines Zwei-Sterne-Generals im Heeresamt in Köln tätig.

Über Hinkel:

Hinkel & Cie. Vermögensverwaltung AG ist ein inhabergeführter und bankenunabhängiger Vermögensverwalter mit Sitz in Düsseldorf. Das Familienunternehmen wurde im Jahr 2000 gegründet.  „Wir agieren als Unternehmer ausschließlich im Interesse unserer Mandanten und deren individuellen Bedürfnissen“, sagt Hans Hinkel, Direktor der Firma und verantwortlich für Marketing und individuelle Kundenbetreuung.

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